Umbau, Modernisierung Bauernhaus mit Käserei und Scheune

Umbau, Modernisierung Bauernhaus
Umbau, Modernisierung Bauernhaus

Bauvorhaben: Umbau, Modernisierung eines Altbaus

Kategorie: Umbau, Modernisierung

Grundstück: ca. 3.000 m²
Wohnfläche:
186 m² zzgl. Spitzboden (kein Aufenthalt) ca. 16 m²
Umbauter Raum: 815 m³
Stellplätze: 2 Garagen

Kosten: 339.000 EUR KG 300, 400

Planungszeit: 01.2018 - 10.2018
Bauzeit: 12.2018 - 09.2019

Umbau, Modernisierung eines Bauernhauses mit Käserei und Scheune in Kempen

Auf der Suche nach einem Haus mit viel Platz für Kunst, Musik, Workshops, Hund und Garten wurden die Bauherren in der Nähe von Kempen, Niederrhein, mit einer alten Käserei, Wohnhaus und Stall fündig.

Das Objekt sollte Spielraum für eine individuelle Gestaltung und Entfaltung bieten. Haupthaus und Stall sollten umgebaut und modernisiert werden, die alte Käserei wird später in Eigenleistung Werkstatt und Musikforum.

Baukörper

Das Haupthaus ist zweigeschossig, teil unterkellert, aber unzugänglich, es besteht ein ausgebauter Dachraum in 3. Ebene, der mangels Stehhöhe nicht als Aufenthalt genutzt werden kann.

Das Haupthaus wurde ca. um 1850 in Massivbauweise erbaut und hat ein Satteldach mit 40° Neigung.

Das Nebengebäude ist Anbau an das Haupthaus, 1,5-geschossig, mit teilweise ausgebautem Dachraum. Es stammt wahrscheinlich als Stallgebäude aus den 1920er Jahren und wurde in den 1950er Jahren zu Wohnraum ausgebaut und in den 1980ern erneut modernisiert.

Baurecht

Über das gesamte Objekt gab es leider keine Bauunterlagen mehr. Das Bauamt stufte es als erhaltenswerte Bausubstanz ein, wodurch dankenswerterweise das Objekt im Außenbereich ohne existente Genehmigung erhalten und modernisiert werden konnte. Dafür musste es die bestehende Form beibehalten werden, um Bestandsschutz zu genießen.

Innenausbau

Zwischen Erdgeschoss und Dachgeschoss wurde die Hälfte der Zwischendecke entfernt und ein Luftraum mit Galerie geschaffen.

Durch die großen Dachflächenfenster kommt nun viel Licht in den Wohnbereich. Die alten Käse-Reifungsbretter wurden abgehobelt und als Bodenbelag im Obergeschoss verlegt, im Erdgeschoss konnten die vorhandenen Fliesen erhalten werden.

Die Bauherren waren erfreulich mutig mit starken Farben, was dem Haus einen besonderen Charakter geben konnte. Die besonderen handwerklichen Fertigkeiten und unermüdlicher Fleiß und Ausdauer in der Eigenleistung seitens der Bauherren muss lobend erwähnt werden.

Erschließung

Das Haus hat keinen Anschluss an die Kanalisation. Das Schmutzwasser wird in einem Tank geführt und regelmäßig abgepumpt. Das Regenwasser entwässert in einen Versickerungsgraben. Ein Gasanschluss wurde neu gelegt.

Konstruktion

Da die alten Dächer nicht mehr tragfähig waren, wurden sie komplett und in alter Form erneuert.

Es zeigte sich, dass von dem alten Mauerwerk keine Wand zur anderen parallel, noch rechtwinkelig, noch in sich gerade war. Das war für alle Beteiligten eine besondere Herausforderung. Auch die Zwischendecken waren zum Teil nicht mehr tragfähig und mussten erneuert und verstärkt werden.

Fassade

Die alte Putzfassade war nach mehreren Versuchen nicht zu retten und musste erneuert werden. Auf der Fassade kam auch der Wunsch zu starken Farben mit Signalrot und Reinweiß zum Ausdruck.

Haustechnik

Das Gebäude wird mit Heizkörpern und Gas-Brennwert-Technik beheizt. Die Sanitärinstallationen für Bad, WC und Küche und die Elektroinstallation wurden komplett erneuert.

Badplanung

Von der Scheune zum Wohlfühl-Bad

Das Badezimmer entstand im Anbau eines 1850 erbauten Wohnhauses in Kempen am Niederrhein, der in den 1920er-Jahren wahrscheinlich als Stall errichtet wurde. Der Dachraum des anderthalb Geschosse hohen Gebäudes war nur teilweise und behelfsmäßig ausgebaut. Die Aufgabe war, auf kleinem Raum mit Dachschräge ein Bad mit individuellem Charakter zu entwerfen, das zugleich modernen Ansprüchen genügt.

Dachflächenfenster und Galerieverglasung liegen sich gegenüber und sorgen für einen lichtdurchfluteten, großzügigen Raum, der ein ­modernes Spa- und Wellness-Ambiente entstehen lässt. Unter dem neu aufgebauten und nach heutigem Standard gedämmten Dach entstand ein Raum, der die Schiefwinkeligkeit des Bestandes aufgreift: Das Bad ist diagonal geteilt, wobei der hintere, direkt unter der Dachschräge befindliche Teil komplett gefliest ist und den Nass­bereich bildet. Der eigentliche Duschplatz ist nicht einsehbar. Dieser eher kühler gestaltete Teil des Raumes steht im Gegensatz zu dem wohnlich gehaltenen Eingang des Bades.

So fällt, von der Galerie kommend, der Blick auf den Aufsatzwaschtisch mit einem Unterschrank aus Massivholz. Die Wärme, die das Material ausstrahlt, wird zudem durch die Dielenoptik der Bodenfliesen aufgegriffen, die sich wiederum in Kombination mit der Galerieverglasung und der schwarzen Schiebetür zu einem coolen Industrielook verbindet. Lediglich ein kleines, kaum wahrnehmbares Aluminiumprofil grenzt die barrierearm zugängliche Nassstrecke vom vorderen Bereich ab. Das Duschwasser fließt entlang dieser Schiene in den ebenerdigen Bodenablauf.

Quelle: Deutsches Architektenblatt, 01.03.2021

Außenanlagen

Die Gartengestaltung haben die Bauherren nach Bauabschluss in Eigenleistung geplant und realisiert.

Alle Angaben zu Bauwerkskosten entsprechen KG 300 und 400 nach DIN 276 inkl. der gültigen MwSt.

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